Wald, Luft und Boden – natürliche Ressourcen schützen!

Wahlvideo zur Kommunalwahl im März 2021 zum Thema Klima- und Umweltschutz

Der Weltklimarat setzt uns das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dazu muss der CO2- Ausstoss der Menschheit ab sofort deutlich sinken, so dass es ab 2050 netto keine Emissionen mehr gibt (Klimaneutralität).
Auf kommunaler Ebene sind hierfür die Bereiche Elektromobilität, Wohnen und Hauswärme, dezentrale Stromerzeugung und -verteilung, sowie Siedlungsstruktur von Bedeutung. Die Politik des Magistrats ist hier eher symbolträchtig als konkret. Regulatorische Möglichkeiten (z.B. Bauauflagen) bleiben ungenutzt. Das Mikroklima wird sich durch die expansive Verdichtungsstrategie des Masterplans weiter  verschlechtern. Bei weiterem Wachstum wird die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigt.

Hier unsere Position und Forderungen dazu:

  • den Einsatz effizienterer Heizungssysteme, flankiert durch Dämmung mit Öko-Baustoffen;
  • die Förderung der dezentralen Erzeugung, Speicherung und Verteilung regenerativer Energien;
  • „Smard grids“, damit sich die Einspeisung von Strom in das Netz durch private Erzeuger lohnt;
  • Elektro-Versorgungssicherheit für E-Autos durch Investitionen in die Infrastruktur; Nutzung von Parkräumen gerade in verdichteten Stadtteilen;
  • Verminderung des Stadtverkehrs durch besseren ÖPNV und ein sich der Nachfrage anpassendes Shuttle-System „auf Zuruf“ (call on demand);
  • Entlastung des Verkehrs durch Aufhebung der Trennung von Gewerbe- und Wohngebieten;
  • Verbesserung der lokalen mikroklimatischen Bedingungen durch Begrünung und Freiflächen;
  • die Einrichtung eines Klima-Bürgerrats.

Die WGD steht für Walderhalt

Zivilisatorische Bedürfnisse, die Wald vernichten, vernichten den Raum, den der Klimaschutz und die Zivilisation brauchen! Unser Wald dient dem Menschen nicht dem Fortschritt.
(Dr. Arnulf Rosenstock)

Der Zustand des Darmstädter Walds ist alarmierend; insbesondere der Westwald stirbt ab. Die Stadt tut zu wenig, um den Wald zu erhalten.
Im Gegenteil: Wald wird ständig dem zivilisatorischen „Fortschritt“ geopfert, ob für Straßen, ICE-Strecken oder Bauland. Maßnahmen zur Rettung des Walds scheitern, weil das nötige Grund- und Sickerwasser fehlt. Die Lage der hessischen Wasserwirtschaft hat sich unter Grün zugespitzt. Der Wald wird für die Wasserversorgung der Metropolregion Rhein-Main ausgezehrt.

Aktuell stehen dazu auch noch Planungen zu Baumfällungen von etwa 160 teilweise bis zu 200 Jahre alten Bäumen rund um den Waldkunstpfad an. Diese dienen keineswegs nur der Wegesicherung, sondern sind auch aus kommerziellen Gründen als Waldernte geplant. Dies entspricht keineswegs einer differenzierten Waldpolitik und der Schonung des Waldes als Erholungsgebiet und für den Klimaschutz, für den sich die WGD einsetzt.

Ein Radiobeitrag zu diesem Thema bei Radio RadaR (ca. 45 Minuten).
Ein FIlm der Bürgerinitiative Waldwende zu den geplanten Baumfällungen am Waldkunstpfad in Darmstadt (ca. 18 Minuten).

Hier unsere Position und Forderungen dazu

  • den Wald erhalten, wo und wie immer das möglich ist. Es geht dabei besonders um Klimaschutz; denn Wälder sind wichtige Kohlenstoffspeicherund -senker. Sterben sie ab, geben sie CO2 frei; abgestorben stellen sie ihre CO2-Bindung ein;
  • eine differenzierte Waldpolitik: Härte, wo Härte geboten ist (wie beim Wasser); starke kompensierende Eingriffe, auch Neuanpflanzungen (wie beim absterbenden Westwald); und Schonung mit milden Eingriffen (wie beim Ostwald);
  • eine nachhaltige Forstwirtschaft ohne politische Bevormundung;
  • die Erholungswirkungen des Waldes erhalten, insbesondere sichere Waldwege, Schutzhütten, Sichtbeziehungen und Waldwiesen; und
  • den Wald als Naherholungsgebiet, Lern- und Erlebnisraum und für Waldpädagogik bewahren.


Hier eine Dokumentation zu dem geplanten „Tiny Forest“ auf dem Alnatura Gelände in Darmstadt.

Externer Link:

Förster Arnulf Rosenstock – Interview – Westwald Darmstadt

Das Wasser geht dahin

Die Lage der Wasserwirtschaft in und um Darmstadt hat sich unter der kontraproduktiven Politik der Grünen dramatisch verschlechtert:

  • Gemeinnützige Ziele wurden privatwirtschaftlicher Interessen untergeordnet;
  • der Bedarf Frankfurts rangiert vor der ortsnahen Verwendung des bei uns geförderten Wassers;
  • Wasserrechte werden ohne Prüfung von Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit oder die geforderte Beweissicherung vor Förderbeginn vergeben;
  • illegale Wasserentnahmen werden toleriert; es wurde eine erhöhte Fördermenge bis 2045 bewilligt;
  • geologisch-hydrologischen Gutachten werden abgelehnt;
  • gegen das Nachhaltigkeitsprinzip und das EU-Recht wird verstoßen.

Und das Grundwasser sinkt, sinkt, sinkt!

Hier unsere Position und Forderungen dazu:

  • eine Petition zur Einrichtung einer Enquête-Kommission „Wasser für die Region Starkenburg“ mit Analysen und Lösungsvorschlägen;
  • die Anwendung der Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) mit verpflichtendem, ganzheitlichem Ansatz für die Bewirtschaftung von Gewässern, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele einbezieht;
  • ein gerichtliches Vorgehen gegen Verursacher und eine Klage auf Schadenersatz für vernichteten Wald und andere Umweltschäden;
  • den Einbau einer vierten Reinigungsstufe zur Infiltration und zur Brauchwassernutzung;
  • den Aufbau eines zweiten Netzes neben dem Trinkwassernetz für „Grau“- oder Brauchwasser;
  • Rückhaltebecken im Wald für gestreckte Nutzung von Sickerwasser und als Löschteiche.

Externer Link mit beeindruckenden Bildern:

Baumsterben in Deutschland: Ein Wald sitzt auf dem Trockenen.

In Hessen pumpen Menschen so viel Grundwasser ab, dass die Baumwurzeln es nicht mehr erreichen. Die schwarz-grüne Landesregierung bleibt untätig.
Ein Artikel von Ulrike Fokken, 15.2.2021, erschienen in der TAZ.